Während in Europa die zweite Covid-Welle wütet, warnt Nordkorea seine Bevölkerung vor einer "gelben Staubwolke", die aus China kommt und in dem Land laut Machthaber Kim Jong-un für neue Gesundheitsprobleme sorgen könnte.
Ein bekanntes Phänomen
Es handelt sich dabei um ein wiederkehrendes und saisonales Phänomen, auch als "asiatischer Sandsturm" bekannt, das schon zu normalen Zeiten ein wirkliches Problem darstellt. Die Wolken bestehen aus Sand und giftigen Partikeln, die sich teilweise mehrere Tausend Kilometer mit dem Wind fortbewegen. Nicht selten bringen sie schwere gesundheitliche Probleme über die beiden koreanischen Länder.
Dieses Jahr befürchten die Behörden jedoch, dass der Staub auch Coronaviren transportiert. Infolgedessen fordert Kim Jong-un in der vergangenen Woche die Nordkoreaner dazu auf, zuhause zu bleiben, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern.
Ausgestorbene Straßen in Pjöngjang
Seit Mittwoch wird im Wetterbericht des Koreanischen Zentralfernsehens (KCTV) vor dem Staub gewarnt und die Bevölkerung dazu aufgefordert, wenn möglich, Aktivitäten im Freien zu vermeiden und draußen ausnahmslos einen Atemschutz zu tragen. Alle Bauarbeiten unter freiem Himmel wurden deswegen landesweit abgebrochen. Dem BBC zufolge sind die Straßen Pjöngjangs wie leergefegt.
Nordkorea behauptet seit Ausbruch der Pandemie, nicht von dem Coronavirus betroffen zu sein. Allerdings hat das Land bereits im Januar den Notstand ausgerufen, die Grenzen geschlossen und Reisen sind nur noch sehr eingeschränkt erlaubt. Bisher konnte noch nicht nachgewiesen werden, dass der Staub die Coronaviren enthält.