Covid-19 ist nicht die einzige Folge des Coronavirus'. Viele Patienten leiden in der Folge unter den Symptomen von Long Covid. In Deutschland ist schätzungsweise jeder fünfte Infizierte, dessen Infektion symptomfrei verläuft, von Long Covid betroffen. Bei schwereren Covid-19-Verläufen liegt die Quote sogar noch höher. Die Ursachen für Long Covid sind bislang unklar. Doch Forscher rücken der Wahrheit jetzt näher.
Unerwartete Entdeckung
Prof. Resia Pretorius von der Stellenbosch University in Südafrika rückt dem Geheimnis von Long Covid mit neuen Erkenntnissen auf die Pelle. In einer klein angelegten Studie hat sie 11 Blutproben von Long-Covid-Patienten untersucht und mit 13 Blutproben von gesunden Menschen verglichen.
Dabei hat sie entdeckt, dass diejenigen, die an langfristigen Symptomen leiden, auch eine erhöhte Anzahl von Entzündungsmolekülen aufweisen, die sich in mikroskopisch kleinen Blutgerinnseln verstecken. Pretorius erklärt:
Wir haben eine hohe Zahl von Entzündungsmolekülen in Mikro-Gerinnseln im Blut von Long-Covid-Patienten gefunden. Einige dieser Moleküle enthalten Blutgerinnungsproteine wie Fibrinogen.
Mikroskopisch kleine Blutgerinnsel
Die Mechanismen der Blutgerinnung im Körper sorgen z.B. dafür, dass wir bei Verletzungen nicht zu viel Blut verlieren. Gleichzeitig reguliert der Körper etwa den Fibrinogen-Gehalt, um Blutgerinnsel an unerwünschter Stelle, also im Blutkreislauf, zu verhindern.
Sind die Werte der entsprechenden Proteine aber abnormal hoch, wie bei den Long-Covid-Patienten beobachtet, dann sinkt die Fähigkeit des Körpers, Blutgerinnsel zu verhindern.
Die beobachteten Mikro-Blutgerinnsel könnten die Verteilung von Sauerstoff und anderen Stoffen im Körper beeinträchtigen. Hierin könnte die Ursache für die typischen Long-Covid-Symptome liegen: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit.
Noch aber weist Pretorius darauf hin, dass weitere Forschung nötig sei, um die These zu bestätigen. Ihre Studie ist derweil in der Fachzeitschrift Cardiovascular Diabetology erschienen.