Der "milde Verlauf" einer Corona-Infektion kann trügen: Auch wenn man nicht schwer erkrankt und sich zuhause auskuriert, sind gesundheitliche Probleme in der Zukunft nicht auszuschließen.
Momentan ist es noch schwer, genaue Prognosen aufzustellen, da das Virus noch nicht sehr lange bekannt ist und Forschende seine Entwicklung weiterhin beobachten müssen.
Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit
Erkenntnissen aus Großbritannien zufolge wirkt sich Sars-CoV-2 nicht nur auf das körperliche Befinden, sondern auch auf die geistige Leistungsfähigkeit aus. Diesem Phänomen sind bereits Forscher an der Charité in Berlin nachgegangen.
Wie das Ärzteblatt berichtet, erzielen Patient:innen, die eine Covid-19-Erkrankung hinter sich haben, beim Great British Intelligence Test im Internet schlechtere Ergebnisse als der Rest.
Der Rückstand entspreche "etwa 8,5 IQ-Punkten in einem Standard-Intelligenztest oder einer frühzeitigen Alterung um zehn Jahre". Obwohl diese Ergebnisse noch in keinem Fachmagazin veröffentlicht worden sind, Sind diese Zahlen das Ergebnis von wissenschaftlichen Auswertungen.
Laut dem Ärzteblatt nimmt das Ausmaß der kognitiven Einbußen mit dem Grad des Behandlungsbedarfs zu. Wenn jemand ins Krankenhaus oder sogar beatmet werden muss, sei es besonders problematisch.
Virologe Oliver Keppler bezeichnet das Phänomen des Long Covid, das öfter, als manche vielleicht denken, bei jungen Menschen auftritt, als "die größte Herausforderung unserer Zeit".
Mechanische Beatmung bedeutet oft eine längere Regeneration
Die Notwendigkeit einer längeren Erholungsphase bei Menschen, die mechanisch beatmet worden sind, ist relativ häufig. Dies ist nicht ausschließlich bei COVID-19 der Fall.
Außerdem ist bisher nicht nachgewiesen, ob die kognitiven Defizite tatsächlich auf das Coronaviruszurückzuführen sind. Als sicher gilt mittlerweile, dass Covid-19 oft eine langanhaltende Erschöpfung auslöst.