Kanzlerin Merkel kündigt schon länger an, künftig härter durchgreifen zu wollen und auch die USA sehen sich mit der Gefahr einer erneuten Pandemiewelle unmittelbar konfrontiert. Jetzt melden sich auch die deutschen Amtsärzte zu Wort und stellen eine klare Forderung: Einen harten Lockdown.
Impfungen allein werden die dritte Welle nicht brechen
Durch die vielen Kontakte, die durch die Lockerungen möglich seien, steige die Gefahr, dass die "Pandemie vollends außer Kontrolle" gerate, wie eine Vertreterin der deutschen Amtsärzte warnt.
Aus diesem Grund fordern sie einen harten Lockdown. Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, erklärt gegenüber der Rheinischen Post:
Wir befinden uns mitten in der dritten Welle. Die Impfungen werden diese in den kommenden Wochen noch nicht brechen können.
Pandemie durch Lockerungen „vollends außer Kontrolle“
Deswegen sei es "entscheidend", die Ansteckungszahlen zu senken. Dies sei jedoch nur mit einem "konsequenten Lockdown machbar“. Des Weiteren warnt Teichert vor Öffnungsschritten und erläutert:
Lockerungen führen dazu, dass die Menschen viele Kontakte haben.
Verbunden mit den hohen Ansteckungszahlen werde es dann "schwierig bis unmöglich", Kontakte zu verfolgen, und es erhöhe sich die Gefahr, dass die Pandemie „vollends außer Kontrolle" gerate.
Allerdings reiche der Lockdown allein nicht aus, wie Teichert weiter betont:
Parallel müssen wir konkrete Konzepte entwickeln, wie mit einer vernünftigen Test- und Impfstrategie und Apps zur digitalen Kontaktpersonenverfolgung wie der Luca-App Lockerungen möglich sind - aber erst, wenn die Fallzahlen unten sind.
Zu dieser Strategie gehöre zudem, genau zu erklären, wie Menschen und Institutionen vorgehen sollen, wenn ein Schnelltest eine Infektion anzeigt:
Der lapidare Hinweis 'Melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Gesundheitsamt' reicht nicht aus und lässt viele hilflos zurück.
Vor der Forderung der Amtsärzte plädieren bereits einige andere für einen harten Lockdown als einzige Chance aus dem Chaos, wie zum Beispiel Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.