Europa steckt tief in der zweiten Corona-Welle. Hongkong ist da schon einen (traurigen) Schritt weiter: Dort geht es jetzt darum, das Ausmaß der vierten Welle zu beschränken.
Ein eher verschontes Land
Hongkong war relativ früh vom Coronavirus betroffen und hat ebenso früh sehr strenge Beschränkungen des öffentlichen Lebens verordnet. So streng, dass es so derart ruhig wurde in der Stadt, dass sich selbst die Pandas im Zoo vermehrt haben.
Wie überall auf der Welt leben die 7,5 Millionen Einwohner dieses Landes ganz im Rhythmus des Coronavirus und unterziehen sich Alltagsbeschränkungen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Die umgesetzten Maßnahmen haben sich als wirksam herausgestellt, hat das Virus in Hongkong doch weniger Todesopfer als in anderen Ländern der Welt gefordert. Seit Beginn der Pandemie erreicht die Zahl der Infizierungen nur 7076 Fälle, von denen allein 112 tödlich verlaufen sind.
Seit ein paar Wochen steigt allerdings die Zahl der Neuinfizierungen und überschreitet jetzt 100 neue Fälle pro Tag. Dies ist die seit Juli erfasste Höchstmarke. Nur zum Vergleich, in Frankreich versucht man gerade, die Neuinfektionen pro Tag bis zum 15. Dezember auf 5.000 zu senken.
Neue Beschränkungen
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat eine Verschärfung der Maßnahmen angekündigt. Dies betrifft insbesondere Maßnahmen zur räumlichen Distanzierung, die "denselben Grad" wie bei der dritten Welle erreichen sollen, also wie im Juli und August.
Seit letzter Woche dürfen sich nicht mehr als 2 Personen versammeln, die Restaurants nicht mehr als 2 Gäste pro Tisch aufnehmen - zuvor sind es jeweils 4 Personen gewesen. Seit Ende November sind Schulen, Bars und Nachtclubs geschlossen.
Weitere Details sollen noch vom Gesundheitsminister verkündet werden. Derweil sind die Einwohner Hongkongs angehalten, beobachtete Verstöße, vor allem im Hinblick auf die geltenden Maßnahmen zur räumlichen Distanzierung, bei einer Hotline zu melden.