Es ist ein ständiges Hin und Her. Noch vor wenigen Wochen entscheidet die Regierung spontan fünf Ruhetage an Ostern, woraufhin die Kanzlerin diese wieder absagt.
Vor dem Osterwochenende stimmen die Chefs von Bund und Ländern gegen einen Lockdown, doch schon drei Tage später fordert NRW-Ministerpräsident Armin Laschet einen "Brückenlockdown". Jetzt hagelt es Kritik.
Macht Laschet einen Rückzieher?
Für Armin Laschet sieht es gerade nicht so rosig aus: Erst nimmt ihn die Kanzlerin höchstpersönlich für seinen lockeren Umgang in der Pandemie in die Mangel, jetzt hagelt es Kritik von den Kolleginnen und Kollegen.
Offensichtlich hat das Osterwochenende bei dem CDU-Bundesvorsitzenden nämlich einen Sinneswandel bewirkt, da er nun doch strengere Maßnahmen in Form eines "Brückenlockdowns" durchsetzen will.
Ironischerweise hat Laschet sich noch vor wenigen Wochen wegen den schädlichen Folgen an Kindern gegen die Lockdown-Politik Deutschlands gestellt. Doch was heißt das überhaupt?
"Brückenlockdown" – Was ist das?
Im ZDF-Morgenmagazin konkretisiert Laschet am Dienstagmorgen seinen Vorschlag: Es ginge darum, die Infektionszahlen mit einem zwei- bis dreiwöchigen Lockdown zu drücken, um die Zeit zu überbrücken, bis die Zahl der Geimpften hoch genug sei.
Als Maßnahmen für die Umsetzung nennt Laschet unter anderem stärkere Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen. Da eine schnelle Entscheidung von Nöten sei, will der NRW-Ministerpräsident das für den 12. April geplante Treffen mit Bund und Ländern vorziehen.
Auch andernorts wird die Forderung nach einem Lockdown laut. So ist Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der Meinung, ein harter Lockdown sei der einzige Ausweg aus dieser Situation.
Ist die deutsche Corona-Strategie gescheitert?
Von seinen Kolleginnen und Kollegen sind nur wenige begeistert. Von vielen Seiten hagelt es Kritik an dem unausgereiften Plan. So erklärt Berlins Bürgermeister Michael Müller:
Ein Brückenlockdown für eine Übergangszeit und dann mit welchen Maßnahmen? Und das soll so lange gelten, bis viele Menschen geimpft sind. Was heißt das alles?
Während sich auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier für eine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz ausspricht, verlangen die anderen erst einmal klare Fakten.
Erneutes stundenlanges Zusammensitzen ohne richtige Ergebnisse sind jedenfalls nicht das Ziel. Klar ist, Nichts ist klar! Die Chefs von Bund und Ländern werden sich nicht einig und jeder neue Beschluss ist eigentlich nichts weiter als ein Beweis für die unzureichende Corona-Strategie der Bundesregierung.