Nach etlichen Diskussionen und monatelangen Beratungen dürfen Hausärzte in Deutschland nun auch endlich die Spritze gegen das Coronavirus verabreichen.
Nachdem der Impfstart in den Hausarztpraxen erst vor wenigen Tagen angelaufen ist, drohen nun allerdings erneute Komplikationen, die Situation aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Ein holpriger Start
Schon vor Monaten rät Christian Drosten zur Miteinbeziehung der Hausärzte in den Impfprozess. Der Virologe gilt in der Pandemie als der Gesundheitsberater schlechthin.
Auch andere Experten sowie Hausärzte selbst verstehen nicht, wieso damit so lange gewartet wird. Deutschland und die EU allgemein haben in ihrer Impstrategie schon einige Fehler gemacht.
Doch die Regierung geht Drostens Rat schließlich noch nach. Seit Dienstag haben die deutschen Hausärzte bereits über 350 000 Menschen den Impfstoff von BioNtech verabreicht.
Weniger Lieferungen, als vereinbart
In der kommenden Woche soll das Ganze noch so weiter laufen. Doch ab dem 19. April werden die Hausarztpraxen nur noch weniger als halb so viele Impfdosen erhalten, wie bisher.
Statt einer Million vereinbarter Impfdosen, werden dann pro Woche nur noch insgesamt 463 000 Dosen geliefert. Laut Bild-Informationen ist das Bundesgesundheitsministerium auf die Bitte der Länder eingegangen, den Rest auf die Impfzentren umzuleiten.
AstraZeneca als Ausgleich
Es handelt sich hierbei um eine relativ kurze Zeitspanne. Schon ab dem 26. April sollen für die Hausarztpraxen wieder mehr als eine Million Impfdosen zur Verfügung stehen.
In der Zwischenzeit soll der Bedarf mit dem umstrittenen Impfstoff von AstraZeneca gedeckt werden. Das könnte allerdings Komplikationen im Terminplan verursachen.
Mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herrstellers dürfen mittlerweile einige Altersgruppen wegen zu hoher Risiken in Deutschland nicht mehr geimpft werden. Der Chef der Kassenärzte-Vereinigung Andreas Gassen sagt dazu zu Bild:
Die meisten Praxen haben für Wochen im Voraus schon die Patienten einbestellt. Für AstraZeneca kommen viele der von den Hausärzten Betreuten gar nicht infrage.