Definition und Kriterien: Was ist die Sepsis und ein septischer Schock?
Die Sepsis ist umgangssprachlich als Blutvergiftung bekannt und ist eine sich im ganzen Körper ausbreitende Infektion bakteriellen Ursprungs. Sie äußert sich durch wiederholte Ausstöße von Krankheitskeimen im Blut, ausgehend von einem Infektionsherd.
Eine Sepsis kann in den schwersten Fällen unter bestimmten Kriterien zu einem septischen Schock führen. Dabei handelt es sich um einen Schockzustand, begleitet von einer arteriellen Hypotonie. Dieser ist potenziell tödlich. Man schätzt, dass weltweit alle 3 bis 4 Sekunden eine Person an der Sepsis stirbt.
Anzeichen und Symptome: Wie kann man eine Blutvergiftung erkennen?
Der Verlauf der Sepsis ist zunächst still. Der Keim ist im Körper vorhanden, aber kein sichtbares Zeichen der Sepsis ist zu erkennen. Sobald das Immunsystem aufmerksam wird, antwortet es auf den Angriff mit einer Entzündungsreaktion gegen den Eindringling. Die Blutvergiftung ist also gekennzeichnet durch mindestens zwei der vier folgenden Symptome:
- Fieber über 38°C oder Hypothermie, begleitet von Schüttelfrost
- Tachykardie (Beschleunigung des Herzrhythmus)
- erhöhte Atemfrequenz (höher als 20 pro Minute)
- Änderung des Gehalts von weißen Blutkörperchen im Blut (Leokozytose niedriger als 4000 oder höher als 12000 pro Kubikmillimeter Blut)
Eine schwere Sepsis äußert sich außerdem durch Symptome wie ein Absacken des Blutdrucks oder Beschwerden in den von der Infektion betroffenen Organen (Herz-, Niereninsuffizienz...), die bis zu einer Gangrän und einer Amputation führen können.
Ursachen der Sepsis
Von der Blutvergiftung betroffen sind im Allgemeinen Personen mit geschwächten Immunabwehrkräften. Häufige Ursachen der Sepsis sind eine Infektion der Atemwege, wie eine Lungenentzündung oder eine Peritonitis, ein Harnwegsinfekt oder auch eine Infektion des Verdauungstrakts.
Behandlung: Was tun bei einer Blutvergiftung?
Die Diagnose der Sepsis funktioniert über Blutabnahme. Die Blutkulturen erlauben es den für die Krankheit verantwortlichen Keim zu bestimmen und so seine Behandlung anzupassen.
Eine Diagnose der Blutvergiftung erfordert eine schnelle Einweisung ins Krankenhaus. Je schneller der Kranke versorgt wird, desto höher sind seine Überlebenschancen. Die Leitlinie zur Behandlung der Sepsis beruht auf einer Therapie mit Antibiotika sowie einer Unterstützung der geschwächten lebenswichtigen Organe im Falle einer schweren Blutvergiftung. Dabei handelt es sich um intravenöse Infusionen, die Dopamin, Sauerstoff oder Adrenalin verabreichen. In einigen Fällen kann ebenfalls ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um den Infektionsherd zu entfernen. Dauer und Verlauf der Behandlung hängen von der Schwere der Blutvergiftung ab. Im Allgemeinen liegt die Behandlungsdauer bei ungefähr zwei Wochen. Die Genesung ist hingegen jedoch viel länger.