Sie ist mal mehr, mal weniger schmerzhaft: die Blasenentzündung, im Fachjargon auch als Zystitis bekannt. Vor allem das weibliche Geschlecht leidet unter ihr, weil es mit einer wesentlich kürzeren Harnröhre ausgestattet ist. Während die Harnröhre bei den Herren durchschnittlich 20 Zentimeter lang ist, sind es bei den Damen nur vier Zentimeter. Hinzu kommt, dass der Darmausgang und die Harnröhre anatomisch bedingt sehr nah beieinanderliegen, was das Aufsteigen von ungewünschten (Darm-)Bakterien um ein Vielfaches begünstigt. Dafür haben Männer aber eher Sorgen bezüglich eines Prostatakrebses.
Was sind die Symptome bei einer Blasenentzündung?
Wenn du ein Brennen oder allgemeine Schmerzen verspürst, wenn du urinieren und/ oder häufig auf die Toilette musst, aber trotzdem kaum etwas ausscheiden kannst, sind das mögliche Zeichen für eine akute Blasenentzündung.
Auch kann es zu Schmerzen in der Blasengegend kommen. Blut im Urin hingegen kommt eher selten vor, ist dann allerdings auch ein Fall für den Arzt, der dann eventuell Medikamente verschreibt (*). Andernfalls kannst du erst einmal versuchen, die Entzündung selbst ausheilen zu lassen, beziehungsweise es gar nicht erst zu einer Blasenentzündung kommen zu lassen.
Auf die richtige Intimpflege kommt es an
"Viel hilft nicht viel" : das trifft vor allem bei der Intimpflege zu. Intimpflegeprodukte schädigen sehr oft die Körperflora, ebenso wie Parfüms oder parfümierte Slipeinlagen. Lasse diese Dinge also eher weg, wechsle dafür aber deinen Pyjama regelmäßig.
Auch das zu häufige Waschen kann die Intimflora stören. Apropos: Nach dem Toilettengang solltest du dich nur von vorne nach hinten abwischen, damit du keine Darmbakterien in die Harnröhre reibst.
Trinke ausreichende Mengen
Damit Bakterien gar keine Chance haben, solltest du immer ausreichend trinken. Auf diesem Weg kannst du die Bakterien direkt wieder ausspülen. Wir empfehlen hierfür Wasser, Blasen- und Nierentees, sowie Preiselbeer- oder Cranberrysaft-Schorlen.
Viel Trinken ist auch gut, wenn es dich erwischt hat, denn damit greifst du deinem Körper bei der Heilung unter die Arme.
Gönne dir Ruhe und Wärme
Stress ist ein großer Faktor, wenn es um das Erkranken geht. Vermeide ihn also, wo es geht, und nimm' dir ausreichend Zeit, um dich vom Alltag zu erholen.
Das geht am besten mit einer kuscheligen Wärmflasche oder einem warmen Körnerkissen, das du auf den Bauch, deine Hände und/oder Füße legst. Auf diese Weise entspannst du dich oder lockerst Krämpfe auf.
Ernähre dich gesund
Ebenso wichtig wie das ausreichende Trinken ist eine ausgewogene Ernährung. Mit dieser lieferst du deinem Körper alle nötigen Nährstoffe, um das Immunsystem auf Trab zu bringen.
Dazu gehört auch, möglichst auf Kaffee und Alkohol in großen Mengen zu verzichten, denn dies stresst deine Blasenschleimhaut. Durch die Reizungen können sich dann Bakterien besser breitmachen.
Toilettengang nach dem Geschlechtsverkehr
Ein weiterer häufiger Fehler ist, nach den zweisamen Stunden nicht direkt zur Toilette zu gehen, weil es angeblich die nette Stimmung zerstört...
Lass dich in diesem Punkt nicht von irgendwelchen Filmen leiten, sondern gehe so schnell wie möglich auf die Toilette, um Bakterien frühzeitig auszuspülen. Dies sollte nämlich generell zu den häufigsten Dingen gehören, die Paare nach dem Sex tun.
(*) Medizinische Eingriffe und Therapien, die Einnahme von Medikamenten und der Erhalt von Impfungen, sind immer mit einem kompetenten Arzt oder Apotheker zu besprechen. Bitte informiere dich stets über das Risiko von möglichen Nebenwirkungen.
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Verwendete Quellen:
Angocin: 10 Tipps und Tricks bei einer akuten Blasenentzündung
Femannose: Blasenentzündung vorbeugen