Während der Winter 2022/2023 besonders von der saisonalen Grippe- und Covid-Epidemie geprägt war, soll sich auch ein anderes Atemwegsvirus unter dem Radar der Ärzte verbreitet haben. Eine unterschätzte Bedrohung, die in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen könnte.
Vermehrte Fälle
Tatsächlich wurde nach Angaben der US-Behörden bei einem Großteil der Patient:innen, die wegen Symptomen von Atemwegserkrankungen einen Arzt aufsuchten, das Metapneumovirus diagnostiziert.
Die Gesundheitsbehörden schätzen, dass etwa 11 % der in den Krankenhäusern getesteten Patient:innen positiv waren. Nach ihren Schätzungen entspricht dies einem Anstieg von 36% im Vergleich zum saisonalen Spitzenwert des Metapneumovirus vor der Pandemie. Damals lag der Spitzenwert bei 7%.
Unerkannte Infektionen
Die Ärzt:innen gehen jedoch davon aus, dass ein Teil der Betroffenen nicht getestet wurde und somit der Prozentsatz noch höher liegt. Die meisten werden nicht auf das Metapneumovirus getestet, wenn sie außerhalb von Krankenhäusern oder Notaufnahmen behandelt werden. Aber was sind die Symptome, die uns warnen können?
Die Seite euro.news beschreibt folgende Symptome: Häufige Anzeichen für das Metapneumovirus sind eine laufende Nase, trockener Husten, Halsschmerzen und Fieber. Also alles sehr ähnliche Erscheinungen wie bei einer normalen Grippe.
Laut einer in der National Library of Medicine veröffentlichten Studie soll das Virus die zweithäufigste Ursache für Atemwegsinfektionen bei Kindern sein.
David Davison, der sich mit dem Metapneumovirus infiziert hat, wird in einem Artikel auf der CNN-Website zitiert und erklärt seine Symptome, wobei er besonders den besonders starken Husten hervorhebt, den er bekommen hat.
Ein heftiger Husten
"Ich konnte nicht mehr als zwei Worte herausbringen", sagt der 59-jährige Anwalt. "Ich begann heftig zu husten, so heftig, dass ich buchstäblich kurz davor war, mich zu übergeben." Er dachte, er sei am Coronavirus erkrankt, aber nach sechs Tests stellte er fest, dass das Problem nicht mit Covid-19 zusammenhing.
Nach mehreren Untersuchungen und Analysen von Virenstämmen, die als Referenz für die Arbeit von medizinischen Forscher:innen dienen, soll das Virus, das die Krankheit verursacht, von einem nahen Verwandten, dem aviären Metapneumovirus, stammen. Der Krankheitserreger wäre somit von Vögeln auf den Menschen übergegangen und hätte sich aus dieser Mutation heraus weiterentwickelt.
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Verwendete Quellen:
CNN: "Doctors say this is the most important virus you’ve never heard of"
National Library of Medicine: "Human Metapneumovirus in Adults"
euro.news: "Das Humane Metapneumovirus: Das müssen Sie über HMPV wissen"
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich