Seit 2019 ist das Corona-Virus - auch bekannt als COVID-19 - ein immer wiederkehrendes, leidiges Thema für Menschen auf der ganzen Welt. Als sicherste Maßnahme, um gegen eine Ansteckung mit dem Virus vorzubeugen, gilt allgemein die Impfung.
Vor allem Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die deutsche Bevölkerung immer wieder dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen - so wie zuletzt angesichts einer möglichen neuen Ansteckungswelle in diesem Winter, wofür er viel Kritik eingesteckt hat. Seltene Fälle zeigen jedoch: So ganz unbedenklich ist eine Impfung möglicherweise doch nicht.
Symptome des Post-Vac-Syndroms
Reaktionen des Körpers auf die Impfung sind kurz nach einer Behandlung normal: Ermüdung, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Schmerzen an der Einstichstelle sind laut Robert Koch-Institut (RKI) kein Grund zur Sorge. Bei einem Patienten ist sogar kurz nach der Impfung eine allergische Reaktion aufgetreten.
Treten jedoch ab zwei bis drei Wochen nach der Impfung Symptome wie Migräne, Schwindel, chronische Müdigkeit, Übelkeit, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder sogar Lähmungserscheinungen auf, könnten dies Anzeichen für das sogenannte Post-Vac-Syndrom sein.
Das Post-Vac-Syndrom weist ähnliche Symptome wie das Post- oder Long-Covid-Syndrom auf, tritt jedoch im Gegensatz dazu nicht nach einer Corona-Erkrankung, sondern nach einer Corona-Impfung auf, wie die Tagesschau, NDR sowie SWR berichten.
Seltene Fälle, unklare Ursache
Im Vergleich zu einer COVID-19-Erkrankung ist die Wahrscheinlichkeit, nach einer Impfung derartige Langzeitschäden davonzutragen, sehr gering. Die Anzahl der Fälle kann nur geschätzt werden und liegt mutmaßlich im 0,02 Prozent-Bereich. Dementsprechend schwierig ist es, das Syndrom zu erforschen, zu behandeln und etwaige Ursachen für sein Auftreten zu ermitteln.
Expert:innen vermuten bislang, dass durch eine Impfung frühere Viruserkrankungen reaktiviert werden und der Körper im Nachgang nicht in der Lage ist, "eine selbst verursachte Entzündungsreaktion aufzulösen." Dies ziehe eine Erschöpfung des Immunsystems nach sich, wie Prof. Bernhard Schieffer, Leiter der Spezialambulanz in Marburg, erklärt.
Dass es noch keine einheitliche wissenschaftliche Definition gibt, macht die Lage für Betroffene nicht einfacher, wie es weiter heißt. Man hofft jedoch, in Zukunft Risikogruppen festlegen zu können. Wie sich die Lage weiter entwickelt, bleibt abzuwarten.
Verwendete Quellen:
Tagesschau: "Post-Vac-Syndrom Krank nach der Corona-Impfung"
SWR: "Impfnebenwirkung: Wie verbreitet ist das Post-Vac-Syndrom?"
NDR: "Post-Vac-Syndrom: Seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfung"