Es gibt viele falsche Vorstellungen zu Erkältungen, die sich einfach von einer Grippe unterscheiden lassen, und ihre Verbindung zum kalten Wetter. Eine neue Studie legt nahe, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen beiden gibt. Aber es ist nicht die Kälte allein, die eine Erkältung (bei der besonders geeignete Medikamente genutzt werden können), sondern die Nase, die dieser ausgesetzt ist.
Das Virus liebt kühlere Temperaturen
Laut einer neuen Studie, die in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, wirkt das Erkältungsvirus, das übrigens ernst genommen werden sollte, bei kühlen Temperaturen am stärksten auf den Körper ein. Das liegt daran, dass das Virus kühlere Temperaturen liebt, der Körper sie aber hasst.
Forscher:innen aus Yale untersuchten das Rhinovirus, den häufigsten Erkältungserreger, an Mäusen. Es ist dafür bekannt, dass es am besten in einer leicht kühlen Umgebung gedeiht, wie sie in der Nase herrscht, und nicht in der wärmeren Umgebung der Lunge. Die Forschenden fanden jedoch heraus, dass die Temperatur nicht nur das Virus selbst beeinflusst, sondern auch die Art und Weise, wie der Körper auf das Virus reagiert.
Akiko Iwasaki, Mitautorin der Studie, sagt dazu:
Viele von uns haben das Erkältungsvirus in der Nase, ohne Symptome zu zeigen - etwa 20 bis 25 % der gesunden Menschen tragen das Virus in sich. Und wenn Sie zu diesen Menschen gehören und in die Kälte gehen, könnten Sie Symptome entwickeln.
Schützt eure Nasen
Die Forschenden vermuten, dass die Studienergebnisse auch erklären, warum Erkältungen vor allem unsere Nasen betreffen. Schnupfen, Niesen und Verstopfung treten bei fast jeder Erkältung auf, aber seltener führt ein Erkältungsvirus zu einer Lungeninfektion, weil wärmere Bedingungen in unserer Lunge die Vermehrung dieser Viren erschweren.
Die Studie zeigt zwar einen Zusammenhang zwischen kalten Temperaturen und anfälligeren Nasen, aber die Ergebnisse beweisen nicht unbedingt, dass eine warme Nase vor Krankheiten schützt. Aber es ist nie eine schlechte Idee, sich im Winter die Nase zuzuhalten - auch wenn es nur den Wind abhält und man sich dadurch wohl fühlt.
Besonders wichtig für Asthmapatient:innen
Im Vereinigten Königreich tritt alle 10 Sekunden ein Asthmaanfall auf und 5,4 Millionen Menschen werden wegen dieser Krankheit behandelt. Jeden Tag sterben drei Menschen an den Folgen eines Asthmaanfalls.
Die Wohltätigkeitsorganisation Asthma UK und die Ärzteschaft empfehlen den Betroffenen, in diesem Winter Schals über Mund und Nase zu tragen, da das Einatmen kalter Luft das Risiko eines Anfalls erhöhen kann.
Rund vier Millionen Menschen - drei Viertel der Asthmapatient:innen im Vereinigten Königreich - geben an, dass kalte Winterluft ihre Symptome verschlimmert und damit das Risiko eines Anfalls erhöht. Dr. Andy Whittamore, klinischer Leiter von Asthma UK und praktizierender Arzt, rät Folgendes:
Wenn man im Vereinigten Königreich lebt, kann man die Kälte im Winter nicht vermeiden, aber wenn man Asthma hat, reicht es, sich einen Schal um Nase und Mund zu wickeln.
Verwendete Quellen:
Good Housekeeping: Want to Avoid a Cold? Cover Your Nose With a Scarf
Science Line: Cold viruses thrive in cold noses
Independent: Asthma sufferers should cover nose and mouth this winter as inhaling cold air can increase risk of attack, experts warn
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK