Aufruf im Internet: Biontech-Mitarbeiter sollen Vakzin-Zusammensetzung verraten

Bis Ende 2021 will das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech zwei Milliarden Dosen des Corona-Impfstoffs hergestellt haben - doch laut einer Gruppe von Aktivisten kommt viel zu wenig davon auch in den ärmsten Ländern der Welt an. Sie fordern Verrat von den Biontech-Mitarbeitern...

Corona-Impfstoff
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Corona-Impfstoff

Das Berliner Kollektiv Peng! ruft Mitarbeiter von Biontech auf, die geheime Herstellungsanleitung des Vakzins zu verraten - denn wenn diese bekannt würde, hätten andere Pharma-Unternehmen weltweit theoretisch die Möglichkeit, ebenfalls den Impfstoff zu produzieren, wie es auf der Internetseite der Aktivisten heißt. Kampagnensprecherin Robin Barnabas erklärt dazu gegenüber der taz:

In Anbetracht dieser globalen Krise, in der nicht alle Länder den gleichen Zugang zu den Impfstoffen haben, muss das Wissen geteilt werden.

Aktion dient dazu, ärmeren Ländern zu helfen

Insbesondere ärmere Länder könnten dadurch schneller an das Mittel kommen, für das Biontech ein Patent besitzt. Die Entwicklung eben dessen war unter anderem von der Bundesregierung gefördert worden.

Der Aufruf von Peng!ist am Mittwochmorgen im Internet veröffentlicht worden, gleichzeitig platzieren die Aktivisten Plakate vor den Biontech-Produktionsstätten in Mainz und Marburg, auf denen zu lesen ist:

Deine Arbeit kann Leben retten - oder Profite maximieren. Leake den Biontech Impfstoff.
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Peng! ist überzeugt: Die armen Länder der Welt sind wahrscheinlich am Ende oder gar nicht dran...  Gustavo Fring@Pexels

Kollektiv Peng! geht es vorranging um Druck auf Pharma-Indrustrie

Zum Verrat der Herstellungsanleitung verweist Peng! auf die Plattform DDOSecrets, wo vertrauliche Informationen veröffentlicht werden können. Weil man keine Übersicht der dort hochgeladenen Informationen habe, könne man keine Auskunft geben, ob bereits Daten bezüglich Biontech eingegangen seien, so die Aktivisten gegenüber der Bild.

Ob es tatsächlich dazu kommt, dass Mitarbeiter von Biontech das Geheimnis zur Herstellung des Impfstoffs preisgeben, scheint fraglich - doch den Aktivisten geht es letztlich vor allem darum, Druck auf die Pharma-Industrie auszuüben: Demnach sei die weltweite Verteilung des Impfstoffs "der nächste Punkt, an dem eine Industrie gezwungen werden muss, Menschenleben vor Profite zu stellen."

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