Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich am Dienstag einstimmig gegen eine Zweitimpfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff für Menschen unter 60 Jahren entschieden.
Diejenigen, die bereits eine erste Spritze mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers erhalten haben, sollen für die zweite Runde auf einen anderen umsteigen.
Biontech oder Moderna statt AstraZeneca
Bereits Anfang April rät die STIKO von einer Zweitimpfung mit dem AstraZeneca-Vakzin ab. Während die Alternative zu jenem Zeitpunkt noch nicht sicher ist, kommen die Minister dieser Empfehlung nun nach.
Mittlerweile habe sich herausgestellt, dass ein mRNA-Imfpstoff die betroffenen Patienten bei einer zweiten Impfung wirksam schützen kann. Die Rede ist also von den Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna.
Ca. 2,2 Millionen Bürger unter 60 Jahren haben laut Bundesgesundheitsministerium eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten. Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek, versichert der Deutschen Presse-Agentur:
Die Lösung, die jetzt gefunden wurde, bietet einen guten Schutz für die Menschen.
Die Situation scheint unter Kontrolle
Personen unter 60 Jahren sollen dem Beschluss zufolge ihre Zweitimpfung zwölf Wochen nach der ersten Spritze erhalten. Andererseits ist es aber wohl auch kein Weltuntergang, wenn das erst einmal nicht passiert:
Bereits vereinbarte Termine zur Zweitimpfung können übergangsweise auch ab der neunten Woche nach der Erstimpfung stattfinden.
Die Anwendung von AstraZeneca bei der Zweitimpfung ist nur in Einzelfällen und nach einer individuellen Risikoanalyse mit einem Arzt gestattet. Ein Mann hat bereits Anzeige erstattet, weil er den falschen Impfstoff erhalten hat.
Grund für die Diskussionen sind seltene aber gefährliche Blutgerinnsel, die größtenteils bei Frauen nach einer Impfung mit AstraZeneca aufgetreten sind.
Darüber, dass eine Verbindung zwischen dem Impfstoff und den Nebenwirkungen bestehen muss, sind sich Experten mittlerweile einig. Nur welche genau, wissen sie noch nicht.