Immer mehr Fälle von fatalen Auswirkungen auf junge Menschen durch den Konsum von E-Zigaretten werden jetzt bekannt - mittlerweile sind auch die Behörden diesbezüglich alarmiert. Auch der 18-jährige Adam Hergenreder aus Gurnee, Illinois, raucht jeden Tag E-Zigarette - seit er 16 Jahre alt ist. Die Folgen haben sich mittlerweile als desaströs herausgestellt, wie CNN berichtet.
Erbrechen und Übelkeit als erste Symptome
Zu Beginn dieses Jahres beginnt Hergenreder unter Übelkeit und nahezu ständigem Erbrechen zu leiden, vermutet jedoch zunächst, dass er die Grippe habe. Doch die vollständige Röntgenaufnahme seiner Lunge zeigt schreckliche Folgen.
Hergenreder ist einer von 450 Menschen in den USA, die an mysteriösen Atemwegserkrankungen leiden, von denen man annimmt, dass sie mit dem Konsum von E-Zigaretten zusammenhängen. Bisher wurden sechs Todesfälle in Kalifornien, Illinois, Indiana, Kansas, Minnesota und Oregon gemeldet, die mit dem Vapen in Verbindung gebracht werden.
"Ich habe zuerst angefangen zu vapen, nur um mich anzupassen"
Als Hergenreder zu vapen anfing, nutzt er Nikotin-E-Liquids mit Minze- und Mango-Geschmack. Später fängt er jedoch an, von der Straße gekaufte THC-Stäbchen zu verwenden - ein Mittel, das in Marihuana vorhanden ist. Hergenreder erklärt CNN gegenüber, dass er das Vapen damals für sicher hält:
Ich habe zuerst angefangen zu vapen, nur um mich anzupassen, weil alle anderen es taten. Es schmeckte nicht wie eine Zigarette. Es hat gut geschmeckt.
Dann fängt Hergenreder Anfang des Jahres an, unkontrollierbaren Schüttelfrost zu entwickeln. Anschließend wird ihm übel und er erbricht sich ständig. "Ich musste mich drei Tage lang jeden Tag übergeben", erklärt der Teenager. "Schließlich ging ich zum Kinderarzt."
Schock-Diagnose: Lunge gleicht der eines 70-Jährigen
Sein Arzt verschreibt ihm Medikamente gegen Übelkeit, aber es hilft nichts. Nachdem er mehrere Ärzte aufgesucht hat, wird er schließlich gefragt, ob er E-Zigaretten rauche. Als er dies bejaht, ordnen die Ärzte einen CT-Scan und dann eine Röntgenaufnahme seiner Lunge an.
Der 18-Jährige erfährt, dass seine Lunge so geschädigt ist, dass sie mit der eines 70-jährigen Mannes vergleichbar ist. Hergenreder wird in das Advocate Condell Medical Center in Libertyville, Illinois, überwiesen und dort mit Sauerstoff versorgt. Zudem beginnen die Ärzte ihn mit Antibiotika und Steroiden zu behandeln.
Es war beängstigend, darüber nachzudenken, dass dieses kleine Gerät das mit meiner Lunge gemacht hat. Wenn ich gewusst hätte, was das mit meinem Körper anstellt, hätte ich es nie angefasst, aber ich wusste es nicht. Keiner hat mir das vorher gesagt.
Geschichte als Warnung für andere
Dr. Stephen Amesbury, Lungenarzt und Intensivmediziner am Advocate Condell Medical Center und Hergenreders behandelnder Arzt, erklärt CNN, dass der Teenager nur knapp dem Tode entronnen sei:
Wenn seine Mutter ihn nicht innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage ins Krankenhaus gebracht hätte, hätte sich seine Atmung bis zu dem Punkt verschlechtern können, an dem er hätte sterben können, wenn er keine medizinische Versorgung in Anspruch genommen hätte.
"Normale Aktivitäten wie Treppensteigen sind immer noch schwierig für mich", so der Teenager heute. Sowohl Hergenreder als auch seine Familie wollen seine Geschichte teilen, um andere über die Gefahren des Vaperns aufzuklären und sie zu überzeugen, damit aufzuhören: "Ich möchte niemanden in meiner Situation sehen", so Hergenreder gegenüber CNN. "Ich will niemanden so lange im Krankenhaus sehen, wie ich es war."