Eine Reportage in Nordkorea drehen, einem der verschlossensten Länder des Planeten, ist nicht so leicht. Alexis Breton und Ali Watani haben diese Erfahrung während dem Dreh ihrer Reportage "Reise in das Nordkorea von Kim Jong-Un" selbst machen müssen.
Um nach Pjöngjang zu gelangen, sind sie bis Peking mit ihrer echten Identität geflogen. Doch zuvor haben sie ihre gesamte Vergangenheit im Internet gelöscht. "Ich musste meine Profile ändern, habe mich zu einem Weinhändler gemacht. Ali hat sich als junger Informatiker ausgegeben...", erklärt Alexis Breton. Damit sie keiner versteht, haben sie im "Verlan", einer französischen Jugendsprache, miteinander kommuniziert.
"Sie haben angefangen, uns zu belästigen"
Um unerkannt zu bleiben, haben sich beide auch als alte Freunde ausgegeben. In Nordkorea wurden sie dennoch bei ihrer Ankunft vom Militär eskortiert. "Unsere 20 Mann starke Gruppe wurde dauerhaft von vier Soldaten, zwei Fahrern und einem Kameramann, der alles gefilmt hat, überwacht. Es hieß, seine Arbeit bestünde darin, uns am Ende der Reise eine DVD zukommen zu lassen."
Die Reportage hat Spuren bei den Journalisten hinterlassen: "Es ist formal verboten, eine Zeitung oder ein Plakat, auf dem ein Staatsmann zu sehen ist, zu knicken. Außerdem darf man die Statue eines Würdenträgers nicht komplett abfotografieren. Ein Beamter hat mir sogar den Bildrahmen vorgeschrieben!" Doch das Abenteuer hätte böse enden können, wie einer der Journalisten erklärt: "Am Ende einer Besichtigung haben uns die Wachen getrennt aufgenommen und angefangen, uns zu belästigen, sie haben gesagt, unsere Fragen würden zu sehr stören. Doch am Ende sind wir mit unseren Lügen durchgekommen und konnten die Reise beenden....". Zum Glück konnten sie ihre Reportage durchführen.