Man könnte meinen: Eine Regenbogenfamilie hat es doch sicherlich nicht leicht und mit Hürden zu kämpfen. Falsch gedacht! Im Interview mit Gentside zum Thema #neuemaennlichkeit erklärt Schauspieler Kevin Silvergieter, wie genau diese Art von Familie frei von Erwartungen und Druck ist. Und es deshalb sogar einfacher hat.
Regenbogenfamilie mit viel Selbstreflexion
Schauspieler Kevin Silvergieter setzt sich auf seinem Blog "Papapi" mit dem Vaterdasein auseinander und erklärt erfrischend modern, welche Fragen sich rund um das Leben in einer Regenbogenfamilie stellen. Ein Mensch, von dem unsere Gesellschaft noch sehr viel lernen kann.
Kevin Silvergieter räumt mit Vorurteilen auf. Denn er hat das Gefühl, dass auch heute noch zwei Männern in Partnerschaft das Elterndasein nicht vollständig zugetraut wird. Im Interview mit Gentside meint er dazu:
Regenbogenfamilien werden nie der Norm entsprechen. Das müssen wir auch nicht. Schön wäre es aber eben, wenn wir irgendwann als selbstverständlich anerkannt werden würden.
Dabei zeigt er, wie natürlich sich die Elternschaft seiner Pflegekinder bei ihm und seinem Mann René ergeben hat, wie natürlich seine Kinder mit zwei Vätern umgehen.
2015 adoptieren Kevin und René ihr erstes Pflegekind, Sohn Tommy. Danach kommt Tochter Annika hinzu. Nach einer Weile stellen sich die beiden Väter eine Frage: Wie können sie eine Unterscheidung einführen zwischen Papa und Papa?
So kommt es, dass Kevin die Bezeichnung "Papi" für sich wählt, damit es für die Kinder einfacher ist, aber auch für Personen außerhalb der Familie. Dabei bemerken sie, dass die Unterscheidung auch ganz natürlich von alleine kommt.
Wenn man Kevin sprechen hört, dann wird eines klar: Er ist mit dem Herzen dabei und hat für seine Kinder ganz viel Liebe zu geben. Auch sein Blog und Instagram-Account sind Zeugnis dieser Liebe.
Wo Liebe wohnt, werden Kinder immer ein Zuhause haben.
In unserem Video könnt ihr euch das vollständige Interview mit Kevin Silvergieter ansehen.
Aufbrechen von Geschlechterbildern: Vielfalt in der Kindererziehung
Auf dem Blog und Instagram-Account von Kevin Silvergieter finden die Leser vor allem eines: Eine vielfältige Art und Weise, Familie zu sein. Er lebt mit seinem Partner René seinen Kindern ein offenes Bild von Männlichkeit vor, losgelöst von den Geschlechterbildern. Denn jeder sollte mit seinem Körper machen können, wie er oder sie fühlt.
Kevin lässt sich die Haare lang wachsen, "weil er Lust dazu hat", lackiert sich die Fingernägel und kommt vom Dreh geschminkt nach Hause. Warum? Damit seine Kinder sehen, dass es auch dieses Bild von Männlichkeit geben kann. Seine Worte dazu:
Wenn ich als Kind, als mich findender, heranwachsender Mensch, meine Identität suche, werde ich mich an dem orientieren was meiner Wahrheit entspricht. Also was in meiner Wahrnehmung existiert.
Diversität bildet die Grundlage für eine vielfältige und bunte Welt. Eine wichtige Botschaft, die in der Film- und Fernsehbranche immer mehr ankommt sowie auf Social Media eine Möglichkeit gefunden hat, sich breitflächig zu entfalten.
Kevin Silvergieter ist überzeugt: Das starre Männerbild voller Klischees hat ausgedient. An dessen Stelle tritt eine neue Freiheit: Ein Leben frei von starren Geschlechterrollen, ein Leben, das uns alle Möglichkeiten der Existenz schenkt.