Die Serie"Squid Game" von Netflix ist vielleicht das Beste, was dieses Jahr auf der Streaming-Plattform zu sehen ist. Aber obwohl die Serie voller nostalgischer Kinderspiele ist, ist sie für Kinder nicht gerade zu empfehlen.
In der südkoreanischen Serie sieht man 456 verzweifelte und von Schulden geplagte Menschen um einen riesigen Geldpreis kämpfen. Die Teilnehmer treten alle in Spielen gegeneinander an, deren Utensilien uns nostalgisch an unsere Kindheit erinnern, aber mit einer besonderen Wendung. Der Twist ist so gut.. Vielleicht kennst du ihn schon, doch wenn nicht, möchten wir ihn dir an dieser Stelle nicht ruinieren und spoilern.
Allgemein kommt die Show mit einer hohen Dosis Gewalt daher, von der Lehrer befürchten, dass junge Schüler sich von dieser zu Nachahmungen inspirieren lassen.
Kinder stellen die Gewalt auf dem Spielplatz nach
Die John Bramston Primary School im US-amerikanischen Ilford etwa hat Briefe an die Eltern herumgeschickt, in denen sie diese dazu auffordert, die Serie nicht ihren Kinder zu zeigen. Hier hatten die Schüler die Squid Games nachgestellt und so getan, als würden sie sich gegenseitig erschießen, wenn sie "eliminiert" sind. In dem Brief hieß es:
Sehr geehrte Eltern/Betreuer, es ist uns aufgefallen, dass einige unserer Kinder "Squid Games" auf Netflix ansehen. Wir haben festgestellt, dass immer mehr Kinder auf dem Spielplatz beginnen, ihre eigenen Versionen dieses Spiels zu spielen - was wiederum zu Konflikten innerhalb von Freundschaftsgruppen führt.
Weiter heißt es in dem Brief:
Kinder, die dies zusehen, werden anschaulichen, realistischen Gewaltszenen ausgesetzt und leider spielen Kinder diese auf dem Spielplatz nach, was nicht toleriert wird. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass dieses Format nicht ohne Grund erst ab 15 Jahren empfohlen wird.
Man könnte meinen, eine kleine Fingerpistole schadet kaum jemandem und manch einer könnte jetzt sagen, dass sie in vielen Kinderspielen keine Seltenheit sind. Es bleibt jedoch nicht immer bei Fingerpistolen. Eine Schule in Belgien berichtete etwa kürzlich, dass Kinder viel zu weit mit den "Eliminierungen" gingen.
Die Städtische Schule Erquelinnes Béguinage Hainaut veröffentlichte eine Mitteilung auf Facebook, in der erklärt wurde, dass junge Schüler das Spiel "Rotes Licht, Grünes Licht" nachgespielt haben. Und: Jeder, der oder die das scheinbar einfache Spiel nicht schafft, wurde geschlagen.
Die Sandown School in Deal, Kent, gab als Reaktion auf die Popularität von "Squid Games" sogar Extra-Stunden zu Gewalt und Online-Mobbing. Die Goodwin Academy in Deal schickte einen Brief an die Eltern nach Hause, der vom Regisseur der Show, Hwang Dong-hyuk, geschrieben wurde.
Sollten Kinder "Squid Games" sehen dürfen?
Squid Game wird für Zuschauer:innen ab 15 Jahren empfohlen. Netflix warnt außerdem auch vor dem Inhalt. Was die Kinder letztlich sehen, wird jedoch oft weitgehend den Eltern überlassen. John Jolly, CEO von Parentkind, einem Wohltätigkeitsnetzwerk in Großbritannien, erklärte:
Wenn es Sicherheitsbedenken gibt, insbesondere wenn Kinder unter 15 Jahren die Show zu Hause sehen, müssen Eltern beurteilen, ob sie für ihr Kind geeignet ist oder nicht. Sie sollten die elterliche Aufsicht in Anspruch nehmen, um zu entscheiden, genauso wie sie es bei Unterhaltungsangeboten mit Erwachsenenthemen tun sollten, die ihr Kind sehen möchte.