Als die Taliban vor wenigen Tagen Afghanistans Hauptstadt Kabul erobert haben, schien die Lage ausweglos. Bis jetzt. Denn in einigen Distrikten sollen Rebellen ihre Gebiete zurückerobert haben.
Taliban hat sich nicht an Abmachung gehalten
Internationalen Medienberichten zufolge sollen die drei Distrikte Bano, Dih Salah und Puli Hisar im Norden des Landes zurückerobert worden sein. Dass es Rebellen-Kämpfe gibt, bestätigt der bisherige Verteidigungsminister Afghanistans Bismillah Mohammadi auf Twitter.
Widerstand gegen die terroristischen Taliban ist ein Muss für jeden von uns. Der Widerstand lebt noch.
Zu den Widerstandsgruppen sei es gekommen, weil die Taliban sich nicht an eine Vereinbarung mit den Bewohnern gehalten haben sollen. Lokale Stammesführer hatten sie gebeten, nicht in ihre Dörfer und Häuser zu kommen. Im Gegenzug dafür hätten die Bewohner die Herrschaft der Islamisten akzeptiert.
"Wir können alle Kämpfer besiegen"
Aber, so sagt Rebellenkämpfer Sediqullah Shuja gegenüber der Washington Post:
Die Taliban-Kämpfer haben uns nicht zugehört. Sie sind zu unseren Häusern gekommen und haben die Bewohner belästigt. In unseren Dörfern sind die Menschen Muslime und sehr traditionell. Es gibt keinen Grund für die Taliban, herzukommen und uns den Islam beizubringen.
Auch der ehemalige Gefängniskommandant Abdul Rahman erzählt der Zeitung, dass er eigenhändig Hunderte lokale Kämpfer rekrutiert habe, um sich gegen die Taliban zur Wehr zu setzen. Angst habe er nicht. "Wir können alle Kämpfer besiegen, die kommen."
Die Islamisten selbst haben sich bisher nicht zu den Geschehnissen im Norden Afghanistans geäußert. In den Medien ist von 15 getöteten Taliban-Kämpfern und ebenso vielen Verletzen die Rede.
Die Lage ist weiterhin kritisch. Viele Menschen mussten ihre sogenannten "Safe Houses" verlassen und fühlen sich von den westlichen Regierungen im Stich gelassen. Unter anderem Donald Trump fordert den Rücktritt von US-Präsident Joe Biden.