So wie Käpt'n Iglo oder Meister Proper kennen wir ihn schon unser ganzes Leben und zählen ihn fast zur Familie. Nun hat sein letztes Stündlein womöglich geschlagen: Es geht um Uncle Ben's.
Rassistische Stereotype
Den ersten Schritt macht die Marke Quaker Oats, die zur Pepsico-Gruppe gehört: Aunt Jemima, eine in den USA äußerst bekannte Ahornsirup-Marke, wird es bald nicht mehr geben. Das Logo stellt seit mehr als 130 Jahren eine schwarze Frau dar und verbreitet laut Angaben der Marke "rassistische Stereotype". Bis zum Ende des Jahres werden sowohl das Logo als auch der Name verschwinden.
Die Mars-Gruppe springt auf denselben Zug auf:
Die Zeit ist gekommen, die Marke Uncle Ben's weiterzuentwickeln, darunter auch ihr Erscheinungsbild. Und das werden wir tun.
Die Inhaber der berühmten Reismarke geben noch keine Details bekannt, aber das Erscheinungsbild von Uncle Ben's wird sich ändern. Wie Aunt Jemima ist Uncle Ben schließlich ein rassistisches Bild, das noch aus einer Zeit der Sklaverei und der Segregation stammt. Es lässt Erinnerungen an die Baumwollfelder im Süden der USA wach werden.
BLM Washing?
Diese eindrucksvolle Einsicht der zwei Großkonzerne ist natürlich auf die jüngsten Ereignisse in den USA zurückzuführen. Sie kündigen ebenfalls an, Dutzende Millionen Dollar in die Unterstützung afroamerikanischer Minderheiten zu stecken.
Während manche diesen Fortschritt loben, klagen andere an, dass es sich um BLM Washing, also um Black Lives Matter Washing, handle. Diese Bezeichnung ist an das Greenwashing angelehnt, bei dem bestimmte Unternehmen mit millionenschweren Geldaufwendungen Umweltsünden ausgleichen wollen.
Auch in Deutschland werden immer wieder Debatten um Lebensmittelbezeichnungen geführt. So gibt es keine Mohrenköpfe mehr zu kaufen – diese Süßigkeit ist nun zu recht nur noch unter der Bezeichnung Schokoküsse im Handel erhältlich.