Die Libanesin Israa Seblani ist zufällig im Besitz eines der qualitativ hochwertigsten Videos der Explosion, die Beirut am vergangenen Dienstag verwüstet. Während eines Hochzeits-Fotoshootings posiert die Braut für den Fotografen – als es plötzlich zur Explosion kommt.
Gewaltige Explosion
Bei ihrem Termin mit einem professionellen Fotografen im Vorfeld der Hochzeit strahlt Seblani mit ihrem Hochzeitskleid um die Wette. Wenige Wochen davor reist sie mit ihrem zukünftigen Ehemann aus den USA, wo sie als Ärztin arbeitet, in den Libanon ein.
Doch in einem Augenaufschlag verwandelt sich das romantische Fotoshooting in der Hauptstadt des Landes zu einem Panikausbruch, als Beirut von einer gewaltigen Explosion erschüttert wird. Das Unglück im Hafen zählt bereits 135 Todesopfer und Tausende Verletzte.
Düngemittel löst Explosion aus
Experten bestätigen mittlerweile erste Berichte vom Dienstag zum Hergang des Unglücks: Düngemittel aus Ammoniumnitrat, das jahrelang im Hafen gelagert wird, gerät in Brand, was zu einer Explosion führt, deren Stärke einer bis eineinhalb Kilotonnen TNT entspricht. Die Detonation besitzt ein Zehntel der Stärke der Atombombe, die auf Hiroshima fällt, was das Ereignis in Beirut zu einer der größten nicht-atomaren Explosionen der Geschichte macht.
Wie im Video oben ersichtlich ist, gelingt es Seblani sowie anderen Teilnehmern am Fotoshooting die Explosion unverletzt zu überstehen. Die 29-jährige Ärztin sieht sich rasch um, ob sie Verletzten in ihrem Umfeld helfen kann. Nach der Explosion beschließen Seblani und ihr Mann, das Fotoshooting dennoch abzuschließen:
Mein Mann sagte mir, wir sollten weitermachen, wir können nicht aufhören. Ich habe gemeint, in Ordnung, warum nicht, machen wir weiter. Ich lebte nicht wirklich im Moment, ich ging herum, mein Gesicht lächelte, meine Lippen lächelten, das war's, mehr nicht. Dann sind wir zum Abendessen gegangen.
Die Schäden der Explosion in Beirut
Während die geschätzten Kosten der Schäden immer noch berechnet werden, kann das Ausmaß der Zerstörung durch die Explosionen auf Fotos eindrücklich betrachtet werden.
Um zu veranschaulichen, wie gravierend die Auswirkungen sind, zeigt Joanna Merson auf Twitter, welche Reichweite die Explosion in größeren Städten wie New York oder London gehabt hätte.