Dürfen Bartträger in Bayern bald nicht mehr in den Supermarkt oder in Bus und Bahn? Auslöser der Debatte ist die Verschärfung der Maskenpflicht im Einzelhandel und öffentlichen Nahverkehr. Ab dem 18. Januar gilt: Nur wer eine FFP2-Maske trägt kommt rein. Doch wie wirksam ist diese bei Bartträgern?
FFP2-Masken wirkungslos bei Bartträgern
Der Beschluss des Kabinetts ist unter Experten allerdings heftig umstritten. Während Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zwar mit einem besseren Schutz vor dem Coronavirus argumentiert, entgegnen Fachmänner ihre Wirkungslosigkeit bei Bartträgern.
Einer von ihnen ist Johannes Knobloch, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg. Der Süddeutschen Zeitung erklärt er:
Wenn sie [eine FFP2-Maske] nicht absolut dicht aufgesetzt wird, wirkt sie nicht besser als eine einfache Einwegmaske.
Schon beginnender Bartwuchs ist fatal
Die Barthaare verhindern ein dichtes Auftragen der Maske auf die Haut. So kann Luft ungefiltert ein- und ausströmen. Schon beginnender Bartwuchs kann den Schutz verhindern. Knobloch rät daher: "Sie ist bei Männern nur mit glatt rasierter Haut zu tragen."
Einen Ausschluss aus öffentlichen Verkehrsmittel sowie Supermärkten, hält der Mediziner für Bartträger nur für folgerichtig. Ob es wirklich so weit kommen wird, steht aber bisher noch nicht fest.
Schließlich ist der Bart für manche Männer mehr als nur Gesichtshaar. Oft steckt viel Pflege dahinter, manche tragen ihn als Teil ihrer Persönlichkeit. Einfach zu verlangen, sich diesen abzurasieren, kann einen größeren Einschnitt bedeuten, als Entscheidungsträgern vielleicht bewusst ist... Aber auch Hipster-Bärte stehen bereits vor dem Aus.