Der Vulkan Ätna liegt in Italien, genauer gesagt auf Sizilien, unweit von Catania, der zweitgrößten Stadt der Gegend. Er ist knapp 3 330 Meter hoch und damit der höchste aktive Vulkan Europas. Er ist höher als der auf der portugiesischen Azoreninsel Pico gelegene Ponta do Pico (2 350 Meter) und der Beerenberg (2 270 m) in Norwegen.
Der Ätna ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts schon an die hundertmal ausgebrochen
Der an die 500 000 Jahre alte Ätna ist ein Stratovulkan mit besonders häufigen Ausbrüchen. Er gilt als der aktivste Vulkan Europas. Die Zeugnisse seiner vulkanischen Tätigkeit lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Doch als sein größter historischer Ausbruch gilt seine Eruption von 1669.
Damals explodierte ein Teil des Kegels und floss die Lava aus einer Spalte an der Flanke des Vulkans bis ins Meer und zerstörte große Teile Catanias. Glücklicherweise ohne Todesopfer! Seit dem 17. Jahrhundert ist der Ätna praktisch ununterbrochen aktiv.
Allein seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden an die hundert Ausbrüche registriert, wenn auch größtenteils schwachen bis mäßigen Ausmaßes.
Nach Angaben der Smithsonian Institution und ihrem Global Volcanism Program hat die letzte große Eruption des Ätnas im Oktober 2002 stattgefunden.
Effusive und explosive Ausbrüche
Der Ätna ist ein Vulkan mit sowohl effusiven als auch explosiven Ausbrüchen. Seine explosiven Ausbrüche kommen von den Gipfelkratern und produzieren mächtige Staubwolken. Bei den weniger häufigen effusiven Ausbrüchen handelt es sich um aus Spalten unter dem Gipfel sowie an den Flanken des Vulkans austretende Lavaströme.
Aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zu dicht bewohnten Gebieten gilt der Ätna als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt. Nach Meinung der Spezialisten geht von den Lavaströmen jedoch keine direkte Gefahr für die Anwohner aus. Sie sind nicht schnell genug um die Bevölkerung zu überraschen. Doch können sie großflächige Schäden anrichten und Schäden an Gebäuden anrichten.
Von den Aschewolken kann eine direkte Gefahr für den Luftverkehr ausgehen. Daher wird die vulkanische Aktivität des Ätna streng überwacht. Und in Erwartung größerer Eruptionen werden sicherheitshalber die benachbarten Wohngebiete und Dörfer evakuiert.
Besteigungen des Ätnas
Seit 2013 steht der Ätna auf der Liste des Welterbes der UNESCO. Zum einen aufgrund seiner geologischen Bedeutung und zum anderen aufgrund seines kulturellen und erzieherischen Interesses. Das davon betroffene Gebiet umfasst eine unbewohnte Fläche von 19.237 Hektar einschließlich der höchsten Bereiche des Vulkans. Auf diesen befinden sich wertvolle Ökosysteme mit einer interessante Fauna und Flora und sehenswerten Landschaften, die jährlich zahlreiche Touristen anziehen. Der Ätna ist eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten Siziliens.
Auch wenn nur spärliche Infrastrukturen vorhanden sind, ist es doch möglich, die Flanken des Vulkans zu begehen und die Gipfelkrater zu besichtigen. Es gibt hier mehrere Wanderwege sowie einige Gebirgspfade. Es werden Führungen zu Fuß oder mit dem Auto angeboten und es gibt unter anderem die Möglichkeit, den Ätna auf Skiern zu entdecken.
Nichtsdestotrotz ist aufgrund der häufig vorkommenden Eruptionen des Ätna höchste Vorsicht geboten und gilt es, sich vor jeder Begehung des Ätnas über die Wetterbedingungen und die vulkanische Aktivität zu informieren. Im Falle einer Vorwarnung werden Besichtigungen abgesagt.