Erhöhtes Verletzungsrisiko
Wenn sich sportlich aktive Menschen vegan ernähren, benötigt ihr Körper sowie ihre Knochen und Muskeln besondere Aufmerksamkeit. Laut Meta-Studie, die Daten von 20 vorhergehenden Studien ausgewertet hat - darunter befinden sich 37.000 Teilnehmer -, erhöht sich das Verletzungsrisiko drastisch:
Da zeigte sich, dass bei Veganern das Risiko eines Ermüdungsbruches um ein Drittel höher ist als bei Allesessern. (Ronald Dorotka, Präsident des Berufsverbandes der Österreichischen Fachärzte für Orthopädie)
Laut Studie kann sich auch das Schlaganfallrisiko erhöhen. Zum Verletzungsrisiko hat der Orthopäde Ronald Dorotka bisher drei Patienten beobachtet, die schmerzende und angeschwollene Oberschenkel, Schienbeine und Mittelfußknochen aufwiesen. Alle drei ernährten sich vegan und waren Jugendliche, die Sport sehr aktiv betrieben.
In allen drei Fällen stellt der Facharzt Knochenermüdung fest, ausgelöst durch einen Mangel an Kalzium und Vitamin D. Sie waren der Gefahr ausgesetzt, einen Knochenbruch zu erleiden:
Es handelte sich um Knochenermüdung. MRT-Aufnahmen zeigten Flüssigkeitsansammlungen in den Knochen – eine Stressreaktion. (Orthopäde Ronald Dorotka)
Was ist "Pudding-Veganismus"?
Der Facharzt rät keineswegs von veganer Ernährung ab, doch er warnt davor, einem im Jargon genannten "Pudding-Veganismus" zu verfallen. Da bei veganer Ernährung viele Lebensmittel wegfallen, ist es umso wichtiger, darauf zu achten, dass man ausgewogen und von allem etwas isst. Vor allem Kalzium, das viele Menschen über Milchprodukte zu sich nehmen, fällt bei vielen weg.
Unter "Pudding-Veganismus" versteht man eine vegane Ernährungsweise, die zwar nur auf Pflanzenprodukten basiert, doch sehr einseitig ist und nur auf verarbeitete Lebensmittel zurückgreift. Diese kochen selten selbst. Sie essen beispielsweise nur Pommes mit Ketchup. Dass sich diese Menschen mit diesen Hauptnahrungsmitteln absolut ungesund ernähren, erklärt sich von selbst. Mangelerscheinungen sind in diesen Fällen besonders häufig.
Tipps für mehr Kalziumzufuhr
Ronald Dorotka rät seinen Patienten, sich Kalzium über folgende Lebensmittel zu holen: Nüsse, Samen, viel grünes Gemüse wie Brokkoli und Blattspinat sowie kalziumreiches Mineralwasser oder mit Kalzium angereicherte Drinks (beispielsweise Sojadrinks). Dies kombiniert mit Sport und die Knochengesundheit dürfte gewahrt werden. Hier ein paar fetthaltige Lebensmittel, die für ein Krafttraining geeignet sind (dabei sind auch Tipps für Allesesser).