Spätestens nach diesem Hitzesommer ist allen klar: Die Trockenheit wird immer bedrohlicher und ist eine Gefahr für zahlreiche Regionen der Erde. Eine alarmierende, meteorologische Situation. Doch kein Vergleich mit dem Leid, dass die Maya vor einigen Jahrhunderten erleben mussten.
Forscher finden mögliche Erklärung
Eine Studie aus der Zeitschrift Science belegt, dass der Mangel an Niederschlägen diese Ureinwohner Amerikas ausgelöscht haben könnte. Eine Erklärung, die das Ende der Maya erklären könnte. Forscher der Universität von Cambridge, in Großbritannien, und aus dem amerikanischen Florida haben verschiedene Wasserproben aus einem ganz speziellen Mineral entnommen: Dem Gips.
Das Gestein hat sich in der Trockenzeit am Chichancanab-See gebildet, als der Wasserpegel sank. An dem See, der auf der Halbinsel Yucatán lag, fingen die Maya vor knapp 2.600 Jahren an, sich anzusiedeln.
Genaue Messung der Menge an Niederschlägen
Dank der isotopischen Messung haben die Forscher herausgefunden, wie sehr der Niederschlag abgenommen hat und in welchem Zusammenhang dies mit dem Ende der Maya steht. Heute besteht kein Zweifel: Das mächtige Maya-Reich starb auch wegen der Trockenheit aus.
Denn als das Reich endete, gingen die jährlichen Niederschläge von 54% auf 41% zurück. Hinzu kamen intensive Trockenzeiten. Die relative Feuchtigkeit lag zudem 2-7% unter dem heutigen Wert in Mexiko.
Kontroverse Diskussion
„Die Rolle des Klimawandels in Bezug auf das Ende der klassischen Maya-Zivilisation wurde lange kontrovers diskutiert“, erklärt der Verantwortliche des Forschungsprojekts Nick Evans, von der Universität Cambridge.
Diese einmaligen Beweise könnten aber jetzt Licht ins Dunkel bringen und belegen, weshalb die Maya im 9. Jahrhundert ausstarben. Eine Zeit, in der die berühmten Steinstätten zurückgelassen wurden und die Maya einen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Abstieg erlebten.
Eindeutige Beweise, um eine unsichere Theorie zu stützen
Die Hypothese, dass das Reich am Klima niedergegangen ist, ist nicht neu. 1995 hatte Professor David Hodell von der Universität Cambridge bereits einen Zusammenhang zwischen den Trockenperioden am Chichancanab-See und dem Ende der Maya aufgestellt.
Doch der Wissenschaftler und sein Team sind jetzt in ihren Vermutungen weitergegangen und haben ein komplettes hydrologisches Modell für das Ende der Maya aufgebaut. „Unsere Methode ist extrem präzise und kann das Wasser genau messen“, behauptet deshalb Nick Evans. Dennoch: Mit Sicherheit ist noch nicht belegt, weshalb die Maya untergingen.
Die Wissenschaftler wollen jetzt die hydrologischen Daten so einsetzen, dass sie die exakten Auswirkungen, die die Trockenheit auf das Leben der Maya hatte, identifizieren können. Zum Beispiel könnte die Landwirtschaft eingebrochen sein, die mit steigender Hitze sicher wenig ertragreich war. Desaströse Klimaeffekte, die heute wieder aktuell werden, es aber zur Zeit der Maya schon einmal waren.